Die Wildnis in uns
Warum wir sie brauchen, um uns wieder zu verbinden
Wir reden von „der Natur” und „uns Menschen”, als lägen Welten zwischen uns. Diese Trennung existiert jedoch nur in unseren Köpfen. In Wahrheit sind wir selbst Wildnis. Genau wie Wolf, Wildschwein oder Pavian. Der Schlüssel liegt darin, uns daran zu erinnern: Wir sind Teil dieser lebendigen Welt, nicht deren Zuschauer.
Die Natur als Spiegel
Wenn wir in die Natur blicken, sehen wir mehr als Bäume, Tiere oder Landschaften. Wir begegnen uns selbst. Darum bringen uns Pavianjunge zum Lachen. Darum berührt uns ein Sonnenaufgang manchmal bis ins Mark. Darum fasziniert uns das majestätische Auftreten eines Hirsches – weil wir unsere eigene Würde darin erkennen.

Die Natur wird zum Spiegel, der uns zeigt, wer wir sind und wer wir sein könnten. Diese Spiegelung wirkt unmittelbar, ohne Filter oder Interpretation. Sie fordert uns heraus, ehrlich hinzusehen.
Was uns die Wildnis lehrt
Die Wildnis hält eine zentrale Botschaft bereit: Wir brauchen Gleichgewicht. Nicht nur mit der Erde, sondern vor allem mit uns selbst. Unser Körper, unser Geist, unsere Sinne – sie alle sehnen sich danach, wieder im Einklang mit dem Leben zu stehen. Die Natur erinnert uns unaufhörlich daran: durch Farben, die uns überraschen, Gerüche, die Erinnerungen wecken, Geräusche, die uns innehalten lassen. Durch eine Schönheit, die uns immer wieder neu berührt.
Der Filmemacher Louis Schwarzberg brachte es auf den Punkt: „Was wir als schön empfinden, werden wir schützen.” Tatsächlich sehe ich das auch als eine meiner wichtigsten Aufgaben, ob im (Natur-)Coaching, auf Retreats oder als Inspiration: Die Menschen wieder für diese Schönheit zu öffnen – und damit für den Teil in ihnen, der bereits weiß, was Verbundenheit bedeutet.
Der wahre Umweltkonflikt
Die großen Umweltprobleme unserer Zeit – Artensterben, Klimawandel, zerstörte Ökosysteme – sind Symptome. Die eigentlichen Ursachen liegen tiefer: in Egoismus, Habgier und Gleichgültigkeit. Diese Haltungen trennen uns nicht nur von der Erde, sondern auch voneinander.
Technologie und Gesetze allein werden diese Trennung nicht überwinden. Es braucht eine innere Wende: mehr Selbstachtung, mehr Verbundenheit, mehr Mut, aus dem Herzen heraus zu leben. Erst wenn wir uns selbst wieder als Teil des Ganzen begreifen, können wir auch entsprechend handeln.
Veränderung beginnt im Alltag
Bewusster duschen, nachhaltiger konsumieren, weniger verschwenden: Diese konkreten Schritte im Alltag sind bereits wichtige Bausteine. Wirkliche Veränderung entsteht zugleich auf einer anderen Ebene: wenn wir uns wieder in die natürlichen Rhythmen einfügen. Wenn wir unser Leben so gestalten, dass es sich nicht nur „richtig” anfühlt, sondern stimmig.

Das geschieht überall: im Gespräch mit Freunden, beim Zubereiten des Frühstücks, auf dem Weg zur Arbeit. Jeder Moment kann zur Erinnerung werden, dass wir Teil eines lebendigen Gefüges sind, nicht getrennte Individuen, die sich durchkämpfen müssen, sondern verbundene Wesen in einem atmenden Ganzen.
Wenn wir beim Brotschmieren spüren, dass das Korn gewachsen ist, wenn wir im Gespräch die Verbindung zu anderen Menschen wirklich wahrnehmen, dann löst sich die Illusion der Trennung auf. Die Kunst liegt darin, diese Momente zu erkennen und zu würdigen.
Von Tieren lernen: Die Kraft der einfachen Kommunikation
Elefanten haben spezielle Laute für „Bienen”. Ihre Kälber drücken mit verschiedenen Rufen Freude oder Frust aus. Ein bestimmter Ton der Mutter lässt die Kleinen sofort zurückeilen. Diese Beispiele zeigen: Klare, direkte Kommunikation ohne Fassade funktioniert.
Wir hingegen verschwenden oft unzählige Worte, weil wir Stille nur schwer aushalten können. Für die wirklich wichtigen Dinge fehlen uns dann die richtigen. Was wäre, wenn wir wieder mehr zuhören – den Tieren, der Natur, uns selbst? Was würden wir hören?
Neue Geschichten braucht das Land
Filme und Bücher über die Zukunft der Erde zeigen meist dasselbe: Zerstörung, Untergang, das Ende der Menschheit. Diese Narrative prägen unser Denken und Handeln mehr, als uns bewusst ist.
Was wäre, wenn wir andere Geschichten erzählen? Geschichten davon, wie wir als Menschheit die Kurve kriegen. Wie wir Städte bauen, die Natur einschließen. Wie wir Räume schaffen, in denen Tiere Heimat finden. Wie wir einander unterstützen, statt uns zu bekämpfen.Visionen, die nicht auf Angst basieren, sondern auf Hoffnung und konkretem Handeln. Geschichten, die zeigen, was möglich ist.


Die Notwendigkeit des Stillstands
Wer sich intensiv mit diesen Themen beschäftigt, kennt das Gefühl der Überwältigung. So viele Fakten, Krisen, Widersprüche. Manchmal reagiert unser System mit Stillstand und das fühlt sich wie Versagen an.
Doch Stillstand kann ein notwendiger Teil des Weges sein. Eine Zeit, in der wir innerlich nachkommen, bevor wir wieder losgehen. Der Autor Charles Eisenstein schreibt: Es gibt eine Zeit für das Handeln und eine Zeit für das Nichtstun. Beide gehören zu einem Wandel, der von innen nach außen wirkt.
Vielleicht ist diese Erkenntnis bereits der Beginn einer neuen Beziehung zu uns selbst und zur Welt.

Wiederanbindung statt Weltuntergang
Die Wildnis ist kein Ort da draußen. Sie ist in uns und wartet darauf, dass wir uns an sie erinnern. Diese Erinnerung ist kein sentimentaler Rückzug, sondern ein Schritt nach vorn. Der Beginn einer neuen Geschichte: nicht Weltuntergang, sondern Wiederanbindung. Nicht Angst, sondern Mut. Nicht Kontrolle, sondern Vertrauen.
Die Wildnis steckt voller Wunder. Und wir sind eines davon – wenn wir uns daran erinnern.

Unsere Werte – Schlüssel zu einem erfüllten Leben und klaren Entscheidungen
Werte bieten uns Klarheit und helfen dabei, Entscheidungen zu treffen, die uns auf unserem Weg voranbringen. Wie oft fühlen wir uns gefangen in einem Hamsterrad aus Verpflichtungen und Erwartungen? Mit meinem Workbook „Dein Werte-Blueprint“ erhältst du eine strukturierte Anleitung, um deine Werte zu entdecken und klar zu definieren.

Reisebücher – Inspiration für Reisende und Abenteurer
Eine charmante Auswahl an Büchern, die mich vor, während oder nach meinen Reisen inspirieren. Viel Spaß beim Stöbern und vielleicht entdeckt ihr etwas für euch dabei.